Erfolg ist Teamleistung
Nach 30 Jahren Pause holte unser WALDRICH COBURG-Nachwuchs beim Seifenkisten-Revival in Coburg den ersten Titel in der AZUBI-Klasse. Die Mechaniker Leon Kümmelmann und Benjamin Böhm, das Karosserie-Team mit Julian Treiber, Robin Greich und Leon Scharf sowie Fahrer Lukas Martin sind bei unserem Gespräch zu Recht stolz auf den Sieg. Denn zugetraut hatte ihnen niemand, dass sie die Konkurrenz hinter sich lassen. „Das schönste Gefühl war“, sagt Beniamin Böhm, „dass wir es geschafft haben, obwohl im Vorfeld die Kommentare eindeutig waren.“ Zu schwer, zu klobig und mit Luftbereifung werde das nie etwas mit einem erfolgreichen Seifenkisten-Rennen.
Ausgeschöpft hatte das Team die Größe des zugelassenen Fahrzeugs und das Gewicht von maximal 120 Kilogramm inklusive Fahrer. „3 Kilogramm hätten wir noch Spielraum gehabt“, sagt Fahrer Lukas Martin mit einem Schmunzeln.
Die ersten Schritte in Richtung Erfolg beim Seifenkistenrennen
Begonnen hat alles mit einer Zeichnung. Sperrholzplatten dienten als Muster. Entscheidend war sicher auch die Karosserieform und die Bodenplatte. Die Karosserie wurde aus Glasfasermatten mit Kunstharz laminiert, danach gespachtelt, grundiert und lackiert. Anschließend noch mit unseren Logos beklebt. Gebaut haben die Auszubildenden die Mechanik des Bremsgestänges, die Lenkeinheit und die Achsen. Von der Planung, der Konstruktion und dem Bau blieben dem Team nur 6 Wochen, abzüglich zwei Wochen Betriebsurlaub und der Berufsschultage.
Im Laufe der Entstehung und Probefahrten wurden die Bremsgestänge mit Stahlhülsen optimiert, die Achsen mit Distanzhülsen für das Lagerspiel der Räder und die Lenkeinheit verbessert. Bei der Probefahrt stellte Lukas fest, dass die Bremsen überstreckt werden können. Somit mussten die Aluprofile an den Fahrer angepasst und statt dem Holzbrett als Bremspedal ein Alublech eingebaut werden.
Überhaupt stand das Thema Sicherheit oben auf der Agenda. „Sicherheitstechnisch waren wir am besten“, ist sich das Team einig. Eine gefederte Achse, der Überrollbügel, das Bremsbrett aus Alu, die Kopfstütze und der Helm-Gurt gaben unserem Fahrer Lukas die nötige Ruhe für das Rennen.
Das Seifenkistenrennen
Die Voraussetzungen für den Start waren dennoch schwierig. Nach den ersten Versuchen der Rennteams stellte sich heraus, dass der Winkel der Startrampe zu steil war. Mehrere Teams setzten mit dem Heck ihrer Seifenkiste beim Start auf. Kurz wurde überlegt, ob ein Stück der Heckfinne abgesägt werden sollte. Die schönere Lösung: die Sohle der Rampe aufbocken und mit Spanplatten entschärfen. Dann konnte Lukas zeigen, was unser Fahrzeug kann, vom Start am Stadt-Café, die Mohrenstraße entlang bis zum Ziel bei Galeria-Kaufhof.
Unser Ziel
Rechtzeitig fertig zu werden und noch ein kleines bisschen besser zu sein als die anderen, war für unser Team von Anfang an das Ziel. Ihre Mühe wurde mit dem deutlichen Sieg mehr als belohnt. Sollte es eine Fortsetzung im nächsten Jahr geben, ist das Ziel klar ausgegeben. „Platz 1 und der Designpreis“, gibt sich Julian kämpferisch.